Am 20. Juli 2011 habe ich die Diagnose


Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) FIGO Stadium IV pT3b pN1 (3/27) pM1 (mi) G1


erhalten.


Die selbe Diagnose, welche meine Mutter rund 32 Jahre vorher im Alter von knapp 29 Jahren erhalten hat.


Der Schock sass tief und es mussten einige schwere Entscheidungen getroffen werden. Dazu gehört die Behandlungs und Therapiemethode. In Absprache mit der Frauenärztin und der Familie entschloss ich mich für die lebensnotwendige Operation.


Am 22. Juli 2011 lag ich im Kantonsspital in Liestal und hatte eine total OP. Es wurden Gebärmutter, Eierstöcke, Bauchfell, einige Lymphknoten und ein Stück Dickdarm entfernt, sowie ein künstlicher Darmausgang gelegt. (Medizinisch: explorative Laparotomie, Hysterektomie, Adnexektomie, Rektosigmoidresektion mit Anastimose 14 cm ab Anouktangrenze, Omentektomie, interaortocavale Lymphadenektomie, protektives Ileostoma). Die OP dauerte einige Stunden und danach wurde ich direkt in die Intensiv-Station gebracht, wo ich bis Sonntag 24. Juli 2011 lag. Zurück auf der Station schritt meine Erholung gut voran und auch das Ergebnis war Positiv. Es wurden alle sichtbaren Krebszellen gefunden und entfernt. Trotzdem wurde mir eine palliative Chemotherapie verordnet. Dies war genau mein Tiefpunkt. Meine schönen langen, roten Haare würden ausfallen und man würde mir den Krebs ansehen. Trotzallem durfte ich den Spital am 5. August 2011 das Spital verlassen.


Am 12. August 2011 wurde mir im Spital Liestal ambulant vorsorglicherweise ein Poth-a-Cath in die Vena subclavia eingesetzt.


Am 15. August 2011 hatte ich dann meine erste Chemotherapie mit Carboplatin und Taxol. Die Therapie habe ich eigentlich sehr gut vertragen. Kaum Nebenwirkungen, ausser genau am 5. Tag nach den Infusionen starke Knochenschmerzen. Dafür hatte ich jedoch genügend Schmerztabletten zu hause. Rythmus der Therapie war 3 Wochen.


Am 3. September 2011 habe ich mich dann entschlossen, meine Haare rasieren zu lassen und eine Perücke zu tragen. Ich hatte genug davon, ständigt die Haare büschelweise aus dem Essen zu fischen.


Am 5. September 2011 kam zur Chemotherapie noch die Maintenace-Therapie mit Avastin (Antikörper) dazu.


Am 4. Oktober 2011 kam dann die nächste schlechte Nachricht. Es wurde bei einer Routine-Untersuchung erneut Flüssigkeit im Bauchraum entdeckt.


Am 8. November 2011 lag ich dann wieder im Kantonsspital Liestal und wurde operiert. Es wurde durch die Oeffnung des Ileostoma eine Lymphozele „gefenstriert“ und gleichzeitig das Ileostoma zurückverlegt. Somit war ich ein grosses Stück Ballast los und ich konnte mich auf die weitere Therapie einstellen.


Der letzte der 6 Zyklen Chemotherapie habe ich am 19. Dezember 2011 erhalten. Danach hies es nur noch alle 3 Wochen eine Infusion Avastin, was jedoch auch immer wieder 1 Tag ambulante Onkologie bedeutete.


Ab Januar 2012 durfte ich auf mein Drängen hin auch schon wieder 50% arbeiten. Für mich eine grosser Moment, der sicherlich auch sehr fördernd für die Erholung war.


Am 18. September 2012 konnte ich dann endlich auch die Therapie mit Avastin abschliessen und eine positive Bilanz ziehen. Nach mehr als 1 Jahr immer noch Tumorfrei und sehr gute Blutwerte. Jetzt konnte es nur noch aufwärts gehen.


Nach langsamem Aufbau der Arbeitsleistung, konnt ich ab 4. Januar 2013 dann endlich wieder 100% arbeiten.


Am 16. Januar 2013 musste ich dann doch noch in den Spital um einen Narbenbruch der grossen Bauchnarbe zu flicken. Es wurde eine Netz eingesetzt (Med: Offene Intraperitoneal Onlay Mesh Plastik). Nach 5 Tagen wurde ich etwas zu früh aus dem Spital entlassen und hatte dann noch kleinere Komplikationen (2x Notfall ins Spital, Entzündungswerte zu hoch und 10 facher Gamma-GT Wert)


Inzwischen geht es mir wieder viel besser und ich fühle mich auch fit. Der Krebs hat mich nicht besiegt. Ich habe den Krebs bis heute besiegt.



An dieser Stelle möchte ich mich bei Allen, welche mir in dieser Zeit beigestanden sind herzlich bedanken:

Meine Familie und Freunde, mein Arbeitgeber und meine Arbeitskollegen, dem Onkologieteam in Liestal, meiner Frauenärztin und natürlich Doktor Riesen aus Ziefen, ohne sein schnelles Handeln, wäre ich evt. nicht mehr hier.